"Skript" ist sozusagen das Lebensdrehbuch eines Menschen. Diesen Begriff wählte Eric Berne, der Begründer der Transaktionsanalyse.

Denn er hatte entdeckt, dass - ähnlich wie bei einem Drehbuch im Film - die Rollen für die "Schauspieler" im Leben festgeschrieben werden, was ihnen die Möglichkeit nimmt, willentlich aus einem "Schurken" einen  "romantischen Liebhaber" zu machen. Scheinbar legt das Lebens-Skript bestimmte wiederkehrende Verhaltensmuster fest - allerdings, ohne dass dies dem Menschen bewusst ist. Durch Bewusstmachen allerdings lassen sich diese unbewussten "Drehbücher" im wirklichen Leben verändern.


Das Skript besteht laut Berne aus bestimmten frühen Entscheidungen des Kindes, die es als Antwort auf elterliche oder andere Umgebungs"einschärfungen" für sich fällt. Bis zum Alter von ca. 7 Jahren sind diese Entscheidungen meist gefallen.


Häufig verbirgt sich eine solche "Rolle", die ein Mensch für sich als Lebensmuster unbewusst entwickelt, hinter Märchen- oder Heldenfiguren aus der Kindheit, die besonderen Eindruck hinterlassen haben. 

So mag ein Mann nach dem Rollenmuster aus  "Hans im Glück" den einmal erworbenen Reichtum  gegen immer geringere Werte eintauschen, bis er sich selbst runiert hat - dabei aber in einer erstaunlich "glücklichen" Stimmung bleibt. 


Es stellt sich heraus, dass sein Skript nach diesem Märchen entstanden ist, das ihn als Kind immer fasziniert hatte.

Die Erkenntnis der "Skriptrollen", die ein Mensch im späteren Leben als wiederkehrende Muster lebt, kann entscheidend dabei helfen, unglückliche Lebensverläufe zu wenden und sich von diesbezüglichen "negativen Glaubenssätzen über sich und andere" zu befreien.

Die Transaktionsanalyse unterscheidet zwölf grundlegende Einschärfungen, die den Kindern durch frühes Erleben mitgegeben werden können:


Sei nicht

Sei nicht  du selbst

Fühle nicht

Zeig keinen Ärger

Sei nicht wichtig

Sei nicht erfolgreich

Sei kein Kind

Werd nicht erwachsen

Denk nicht

Sei nicht nah

Gehör nicht dazu

Sei nicht gesund



Eine der Zugangsweisen sind die Arbeit mit "Skriptmärchen", bei der die Märchen- oder Drehbuch-Themen herausgefunden werden, die den Skriptmustern ihre Gestalt geben.



In den 90er Jahren wurde als weitere Erkenntnis über das "Skript" herausgefunden, dass manche dieser Skripte nicht aus der frühen Kindheit stammen. 

Es werden offenbar auch "Botschaften" gelebt, die gar nicht von den Eltern oder anderen Autoritäten der Kindheit / Peergroups/  stammen.

Das Rätsel löste sich, als eine "transgenerationale Sicht" Einzug hielt in die therapeutischen Grundannahmen. 

Aus verschiedenen therapeutischen Erkenntnissen über die Zusammenhänge zwischen mehreren Generationen begriff man ein Phänomen, das als "Identifizierung mit ausgeklammerten Familienmitgliedern" beschrieben wurde. 

 

 

Die hierzu geeignete Methode ist die sogenannte 



"Familienaufstellung"


(siehe nächster Fachbegriff)


Literatur: 

Ulrich und Renate Dehner: "Transaktionsanalyse im Coaching" (managerSeminare, Edition Training aktuell)

Claude Steiner: "Wie man Lebensskripte verändert"